Glasherstellung wie zur Römerzeit

Glasherstellung wie zur Römerzeit

12. November 2019 Aus Von Bozena Yazdan

Französische Junghandwerker bauen Römische Glashütte


Die Glasstadt Rheinbach hat 2018 zwei Jubiläen gefeiert: 70 Jahre Glasfachschule und 50 Jahre Glasmuseum.

Zu den unbestrittenen Höhepunkten des Jubiläumsprogramms gehörten Bau und Inbetriebnahme der römischen Glasöfen. Der Archäologe Frank Wiesenberg hat mit Unterstützung von Glasfachschülern und weiterer freiwilliger Helfer insgesamt drei Glasöfen gebaut: Der kleine Perlenofen, der Ende September zur Eröffnung des Römerkanal-Infozentrums auf dem Himmeroder Wall erneut zum Einsatz kam, wird dauerhaft im Himmeroder Hof verbleiben. Der Schmelz- und der Kühlofen sind – anders als der kleine Perlenofen – durch ihre Größe und Schwere so gut wie nicht mobil. Sie werden deshalb in der Nähe von Glaspavillon, Jugendwohnheim und Glasfachschule ausgestellt und mehrmals im Jahr zu Workshops oder anlässlich anderer publikumswirksamer Events zum Einsatz kommen.

Für die sichere Unterbringung der beiden Öfen entsteht, direkt neben dem Parkplatz des Jugendwohnheims, eine von außen einsehbare Holzhütte. Sie wird vom 12. bis 16. November 2019 von sieben französischen Junghandwerkern montiert, die während ihres Aufenthaltes auf Einladung des Jugendwohnheim Haus Rheinbach GmbH dort wohnen und verköstigt werden.

Die Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg führt alljährliche Jugendaustausch-Programme durch, insbesondere die Zimmerer- und die Dachdecker-Innung, wobei jeweils ein bestimmtes Projekt umgesetzt wird. Die beiden Innungsobermeister Andreas Hoffmann von Hoffmannhaus in Bad Honnef (Zimmerer) und Eckhard Behm, Bonn (Dachdecker) ließen sich für das Projekt begeistern und bereiteten die Bauteile vor.

Bettina Effelsberg vom Hochbau der Stadt Rheinbach (Planung), der städtische Betriebshof (Pflasterarbeiten) sowie die Rheinbacher Metallbaufirma Guido Kasler sind ebenfalls beteiligt. Die Glasfachschule Rheinbach verglast die von der Aachener Firma VETROTECH SAINT-GOBAIN Kinon GmbH gespendeten Glasfenster.

Das ganze Projekt wird ehrenamtlich durchgeführt und aus Spenden finanziert, die der Förderverein des Glasmuseums Freunde edlen Glases e.V., die Glasfachschule mit dem Verein von Freunden und Förderern des Staatlichen Berufskollegs Rheinbach e.V., das Jugendwohnheim Haus Rheinbach GmbH und der Freundeskreis Römerkanal e.V. aus Eigenmitteln beisteuern und darüber hinaus (durch eifriges „Fundraising“ und „Crowdfunding“) eingeworben haben. Zu den Spendern gehören, außer den schon Genannten, die Firma Fassbender-Tenten, die Stiftung Evolution, die Bürgerstiftung „Wir für Rheinbach“, Chris und Siw Edelmann sowie zahlreiche weitere Privatpersonen.

Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen, wenn

am Mittwoch, dem 13. November 2019, um 15:00 Uhr,

An der Glasfachschule 4, 53359 Rheinbach

die Gelegenheit besteht, die Baustelle zu besichtigen, um auf die Eröffnung wenige Tage später mit Vorberichten und Fotomaterial hinweisen zu können.

Darüber hinaus freuen wir uns über zahlreiche interessierte Gäste, wenn am Sonntag,
dem 17. November 2019, 15:00 Uhr,
die Hütte während einer kleinen Feier in Betrieb genommen wird und Frank Wiesenberg erneut vorführt, wie Glas zur Römerzeit erschmolzen und mit der Glasmacherpfeife geblasen wurde.

Das Holz zur Befeuerung von Schmelz- und Kühlofen stellt Stadtförster Sebastian Tölle zur Verfügung. In sicherer Entfernung vom heißen Ofen wird von den „Freunden edlen Glases“ e.V. eine Mitmach-Aktion für Kinder vorbereitet. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.